Kein Wunder, daß es Klaus Kleinfeld bis an die Spitze des Siemens-Konzerns geschafft hat: dieser Mann hat eine Körperbeherrschung, die man nur noch als übermenschlich bezeichnen kann. So ist es für ihn kein Problem, sich bei einem Fotoshooting zweimal exakt identisch in Pose zu werfen. Identisch im Lichteinfall. Identisch in der Mimik. Ja identisch bis zur letzten Sakkofalte. Identisch bis auf die Rolex beim zweiten Schuß. Unglaublich! Natürlich ruft so eine Sonderbegabung - gerade in Deutschland - die Neider auf den Plan. So vermutet der Spiegel Schiebung sei im Spiel und es handle sich um eine schlichte Retusche.

Nun - was der Spiegel nicht weiß, ist, daß es sich hier nicht um eine schlichte Retusche handelt, sondern im Gegenteil - um eine monumentale. Denn das, was der Spiegel als Original präsentiert, war nur der vorletzte Schritt der Bildmanipulation. Das eigentliche Originalfoto kann ich hier weltexklusiv präsentieren:

klaus kleinfeld rolex faelschung

[via minga.de]


Im Museum of Bad Album Covers kann man die laut Publikumswahl 10 schlimmsten Coverdesign-Machwerke der Welt betrachten. Danach sollte man aber auf alle Fällen auch noch all die anderen Anwärter auf den begehrten Titel begutachten.


hits bei bier und weisswurst

Das ist nicht unbedingt ein Plattentitel der dem Suchblick des professionellen Ramsch-Plattenkisten-Durchcheckers länger als eine Zehntelsekunde standhalten kann. In Zeitlupe sieht das normalerweise so aus: "Ein Melodienstrauß" - flapp - "Wum und Wendelin präsentieren..." - flapp - "Stars singen für Christoph Drei" - FLAPP - "Hits bei Bier und Weißwurst" - flapp - "Hit-Container" - flap - "K-tel Superhits" - flaaaap ... hmmm mooooment mal flopflop. "Hits bei Bier und Weißwurst"? *RAUSZIEH* *UMDREH*

hits bei bier und weisswurst hinten


Nakerte hinter Tuba? Ach ja, die 70er. Aha - Popcorn? In Blasmusikversion???? "Oh Händler sage mir, was muß ich bezahlen, um Dich von dieser Last zu befreien?" ... "50 Cent? Hmmm, naja so toll sieht sie ja nicht mehr aus, aber ich nehme sie mal [Muhahahaaaaaa!!!]".

Und in der Tat, diese Scheibe ist jeden Cent wert - das ist Bavarian Brass vom Feinsten - die "Weiß-blauen Ludwigs-Buam" rocken das Haus! Ich habe hier mal zwei Kostproben im Original Ramschorama-Sound gesampled. Die Platte scheint in ihrem Leben schon einiges durchgemacht zu haben - möglicherweise auch eine Stellung als Türstopper - dementsprechend knisternd ist das Hörvergnügen: Da wäre einmal "Popcorn" wie man es selten gehört hat und die Schlagerperle "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" so richtig mit Schmackes.

stereo praedikatDaß man dieser Platte vertrauen kann, sieht man auch am Original Stereo-Prädikat "sehr gut", verliehen von Ing. J Mörig, Sachverständiger:


Auch auf die Gefahr hin, daß mir diese Überschrift wohl jede Menge Besucher bescheren wird, die auf der Suche nach ganz anderen Dingen sind, kann ich nicht umhin, hier meine neueste Erwerbung präsentieren - Gay-Play:

Gay Play

Es gehört heute ja quasi zum Allgemeinwissen, daß gerade in den kreativen Berufen der Anteil schwuler Männer (oder ist das schon ein Pleonasmus - so wie "blaue Blue Jeans Hosen"? Sagt man schlicht - "der Anteil Schwuler"?) überproportional groß sein soll. Da liegt es nicht fern, daß der eine oder andere sein Brot als Verpackungsgestalter verdient.

Und der hat bei diesem Exemplar wirklich ganze Arbeit geleistet. Das kann man schon nicht mehr als unterschwellige Botschaft bezeichnen, nein, hier wird aus dem Vollen geschöpft und ohne lange um den heißen Brei herumzureden wird der Jugend das schwule Lebensgefühl nahegebracht. Denn der unverblümte Untertitel "Gay-Play" ist noch nicht das Ende der Fahnenstange: des fränzösischen nicht mächtig, mußte ich erst nach einer Übersetzung des Begriffs "Patatras" suchen. Dank Google wurde ich wurde fündig und weiß nun, daß "Patatras" aus der Familie der Onomatopoeien kommt und auf Englisch wohl am treffendsten mit "Bang" übersetzt würde. Was gleichzeitig der naheliegendste Begriff für das ist, was die Männchen da auf dem Orgiengestell veranstalten. Und schließlich wird am linken Rand noch für den letzten Ignoranten klargestellt, was man sich unter Gay-Play vorzustellen hat. Ich zeige das hier noch mal in Großaufnahme:

gay play closeup

Nun, dem ist wohl nichts hinzuzufügen.


Da bislang noch kein Testament von Rudolph Moshammer gefunden wurde, kann es tatsächlich passieren, daß sein Nachlassverwalter über den mutmaßlichen Willen des Verblichenen entscheiden muß. Eingedenk des Engagements des Modezars für Münchner Obdachlose hätte ich da auch einen Vorschlag zu machen:

Die neuzugründende Moshammer-Stiftung wandelt die ehemalige Boutique in der Maximilianstraße in eine Suppenküche und Wärmestube um, die sich durch den angeschlossenen Devotionalienhandel finanziert. Im "Salon Moshammer", der außerdem das Redaktionsbüro des Münchner Obdachlosenmagazins Biss beherbergen wird, können Mosi-Touristen dann Souvenirs des Münchner Originals erwerben und gleichzeitig hautnah erleben, wem der Erlös zugute kommt.


Wann werden jene Leute endlich öffentlich ausgepeitscht, die jeglichen Schrott, den sie auf eBay verhökern wollen mit Begriffen wie "**SELTEN**" oder "RAR!" aufblasen? Wer einen "RAR Top Orginal Beutelloser Elektro Staubsauger" anbietet, hat mindestens 20 Stockschläge auf die nackten Fußsohlen verdient. Und für "Nike schlittschuhe sehr selten Eine **R-A-R-I-T-Ä-T**" sollte es lebenslänglich geben.