In seinem Weihnachtsartikel "Ein Thema fürs Winterloch" - zu lesen in der heutigen Wochenendbeilage der Süddeutschen Zeitung - spricht mir Joseph von Westphalen aus der Seele. Schön, einen so guten Mann in den Reihen der Religionsskeptiker zu wissen. Meine Lieblingsstellen:
"Nicht auf falsches Klingeling schimpfen, sondern auf die Religionen und die verfluchte Gläubigkeit, die Unheil brachte und bringt. An das Licht der Aufklärung erinnern und es dem kitschigen Schimmer der Weihnachtsilluminationen entgegenhalten, die ab November die Innenstädte versauen und die Peripherie mit ihren elektrifizierten Scheißblautannen in den Vorgärten total unbetretbar machen."
"Es geht ja weniger um Weihnachten, das ist ja mehr ein Popanz als es ein wirklicher Gegner ist, es geht mehr um den neuen Konservatismus, der sich wieder ausbreitet. Die Leute heiraten in Weiß, lassen ihre Kinder taufen und möchten, dass ein Geistlicher sie begleitet, wenn sie zu Grabe getragen werden.
Es ist, als habe Kant nie gelebt und Goethe seinen Werther nie geschrieben! Die neue Kritiklosigkeit Weihnachten gegenüber passt in dieses Weltbild – ebenso wie der Erfolg des katholischen Weltbild Verlags und seiner Buchhandlungen!“