Der Winter stirbt - es geht ihm an den Kragen.
Ja, zweifellos - man muß es sagen,
darf sich nicht länger selbst belügen:
er liegt in seinen letzten Zügen.

Man hört, er war dem Schnee verfallen,
verschwenderisch als gäb's kein morgen
nur - einer muß die Rechnung zahlen -
wird das der Frühling nun besorgen?

Er war doch kein so übler Mann,
spielte mit Kindern gern.
Nur eiskalt, aalglatt war sein Kern
bracht manchen auf die schiefe Bahn.

Hat er denn gar nichts hinterlassen?
So mir nichts dir nichts abzutreten.
Wie wär das, wenn das alle täten?
Ihr Pulver einfach so verprassen.

Doch was schält dort sich aus dem Eise?
Lag wochenlang bestens versteckt.
Des Winters Erbe ist entdeckt:
fein tiefgekühlte Hundescheisse.

Ein Gedicht von Mario Klingemann


Das Erbe des Winters

11.02.05 21:38
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Kommentare

Über dieses Erbe des Winters kann ich mich gerade fürchterlich aufregen.
Ein Gedicht darüber zu schreiben, diese Idee ist mir zugegebenermaßen nicht gekommen.
Viele Grüße
Steph

Hinterlassen von: Steph am 13.02.05 11:04






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